Wie schon letztes Jahr erfreuen sich die Winzerinnen und Winzer auch dieses Jahr an einer guten Ernte. Mit Hilfe einhunderttausend eifriger Händen wurden die Trauben geerntet. Und sie hatten aufgrund des heißen und ungewöhnlich feuchten August ein außerordentliches Gewicht. Aus der Vielzahl dieser saftigen und schmackhaften Trauben können nun die besten ausgewählt werden für die in den Köpfen bereits fest eingeplanten Jahrgangschampagner – so die allgemeine Berichterstattung.
Nachdem wir nun in der Champagne waren sieht das Bild etwas anders aus. Das Saftige der Trauben ist auf die Niederschläge vor der Erntezeit zurückzuführen. Das bedeutet, dass die Trauben Wasser gezogen haben, jedoch ohne einen Reifeprozess. So wird der Chardonnay dieses Jahr zu keinem Jahrgangschampagner führen. Eher wird er in den Assemblage zu geringer Menge verarbeitet, um die mindere Qualität nicht auf den Geschmack wirken zu lassen. Auch der Pinot Meunier scheint gelitten zu haben aufgrund der Wetterbedingung, sodass die erntegeringer ausfällt. Das Bild vor Ort ist also ein anderens als das in den Berichten.